Fit machen für den Job
Berufliche Handlungsfähigkeit
Auszubildende sollten am Ende ihrer Ausbildung in der Lage sein, berufliche Handlungen selbstständig und eigenverantwortlich zu planen, durchzuführen und zu kontrollieren. Die Berufsausbildung soll die berufliche Handlungsfähigkeit vermitteln.
Alle Akteure sollen sich deshalb mit den Grundlagen der beruflichen Handlungsfähigkeit auseinandersetzen.
Was ist berufliche Handlungsfähigkeit?
Berufliche Handlungsfähigkeit ergibt sich aus dem Zusammenwirken folgender Kompetenzbereiche
- Fachkompetenz
- Methodenkompetenz
- Sozialkompetenz
- Selbstkompetenz
Berufliche Handlungsfähigkeit ist wichtig in konkreten und meist komplexen beruflichen Situationen und bei betrieblichen Arbeitsaufgaben bzw. -prozessen.
In der Ausbildung ist ein Rahmen zu schaffen, der die Entwicklung beruflicher Handlungsfähigkeit begünstigt.
Weitere Erläuterungen zu den verschiedenen Kompetenzbereichen und Beispiele zur Entwicklung der beruflichen Handlungsfähigkeit finden Sie hier.
Handlungsorientiert Ausbilden
Um berufliche Handlungsfähigkeit zu erwerben, brauchen Auszubildende im Rahmen der Ausbildung
1. fachliche Kenntnisse und Fertigkeiten
2. die Möglichkeit zum selbstständigen Planen, Durchführen und Kontrollieren ihrer Arbeit
Handlungsorientiertes Ausbilden soll die Selbstständigkeit der Auszubildenden fördern, damit sie berufliche Anforderungen situationsadäquat erfüllen können.
Um Selbstständigkeit zu entwickeln, sind folgende Voraussetzungen im Ausbildungsbetrieb wichtig:
- eine vertrauensvolle Beziehung zum Ausbilder
- ein gutes Teamklima
- ein wertschätzender Umgang
- konstruktives und regelmäßiges Feedback
- Interessante, leistbare Aufgabenstellungen
- eigener Handlungsspielraum
- Möglichkeiten für Erfolgserlebnisse
Eine Checkliste für Ausbilder, um Selbstständigkeit zu fördern, finden Sie hier im Handlungsleitfaden.
Um handlungsorientiert auszubilden, werden konkrete betriebliche Arbeitsaufgaben als Lernaufgaben genutzt. Im Handlungsleitfaden (zum download) finden Sie geeignete Aufgaben, Methoden und Beispiele für die handlungsorientiere Ausbildung.
Handlungsorientiert Prüfen
Abschlussprüfungen haben das Ziel, berufliche Handlungsfähigkeit konkret festzustellen. Dies muss im Rahmen der zeitlich begrenzten Prüfungsdauer und unter den formalen Gegebenheiten einer Prüfung möglich sein.
Handlungsorientierte Prüfungen sind immer nur beispielhaft und können daher jeweils nur bestimmte Teilaspekte der beruflichen Handlungsfähigkeit umfassen. Die Aufgabenstellungen sollen ein möglichst breites Spektrum an Kompetenzen abdecken. Was bei handlungsorientierten Prüfungsaufgaben zu beachten ist, finden Sie hier.
Zur Umsetzung von Handlungsorientierung im Prüfungsbereich gehören
- die Prüfungsvorbereitung (als Bestandteil der Ausbildungsplanung und -durchführung)
- das Erstellen von Prüfungsaufgaben
- die Gestaltung des Prüfungsablaufs einschließlich der Prüfungsmethodik
- die Rolle der Prüfer und deren Verhalten während der Prüfung / Betreuung
- das Beurteilungs- und Bewertungsverfahren
Anforderungen an die Rolle des Prüfers
Prüfer müssen bei handlungsorientierten Prüfungen insbesondere folgende Anforderungen beachten:
- Sie strukturieren die Prüfung.
- Sie ermöglichen den zu Prüfenden, ihre eigenen Fähigkeiten zu zeigen.
- Sie sind daher gefordert, sich mehr zurückzunehmen.
Prüfer sollen sich als Prozessbegleiter verstehen und einen möglichst optimalen Prüfungsrahmen schaffen, innerhalb dessen die Prüflinge am Prüfungstag ihre Leistung und Kompetenzen bestmöglich zeigen können.
Während der Prüfung ist also Zurückhaltung gefragt. Denn es geht um eine Leistungsfeststellung der Prüflinge – nicht der Prüfer!
Mehr Information zur Rolle des Prüfers, zu Beurteilungsfehlern sowie eine Checkliste für Prüfer finden Sie hier.
Das Projekt wurde mit freundlicher Unterstützung
der Landwirtschaftlichen Rentenbank umgesetzt.
Informationen
Kontakt
© Deutscher Bauernverband e.V.
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 – 214
Email: a.winterberg@bauernverband.net